Swing ist Musik aus einer Zeit, in der
Jazz vor allem eines ist: Musik, zu der man tanzt. Besonders Big Bands
sorgen dafür, dass fast täglich neue Tänze wie der "Jitter Bug"
entstehen. Und das seit den 20er Jahren über drei Dekaden hinweg.
Noch in den frühen 20er Jahren wird in New
Orleans, dem Zentrum des Jazz, auf Teufel komm raus improvisiert.
Kleine Gruppenbesetzung, die Harmonien sind nur grob abgesprochen, so hat
man Raum zur spontanen Improvisation. Im Verlauf des Jahrzehnts allerdings
erfreuen sich größere Gruppen-Besetzungen zunehmender Beliebtheit. Besonders
im Norden der USA, wo es Chicago und New York zunehmend als Jazz Citys mit
New Orleans aufnehmen können, mag man es größer, weiter, schneller. Die
ersten Big Bands entstehen, und mit ihnen entsteht der Begriff des Swing.
1924 ist "Swing" noch ein Verb.
Wörtlich übersetzt bedeutet es "Schaukeln" und meint ein Ideal der Jazzer
jener Zeit. Swingen bedeutet, die Musik mit einem Gefühl der Entspanntheit
am Laufen zu halten.
Die ökonomische Depression der 30er Jahre
führt zu einer regelrechten Swing-Euphorie. Denn mit ihr werden
Radiohören und der abendliche Besuch der Tanzhalle zu beliebten
Zeitvertreiben - beide sind erschwinglich.
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