Der Begriff Liedermacher
bezeichnet im deutschsprachigen Raum einen Sänger, der Musik und Texte
seines Programms überwiegend selbst geschrieben oder originär bearbeitet
hat.
Der Vortrag eines
Liedermachers basiert im Kern auf eigener Interpretation und musikalischer
Begleitung. Auch wenn die Aufführung gelegentlich mit einer Begleitband
erfolgt, liegt meist großes Gewicht auf dem anspruchsvollen, oft
witzig-kritischem Text.
Das Genre des Liedermachers
enthält wegen der individuellen Ausdrucksform eine Vielzahl
unterschiedlicher musikalischer und textlicher Stil-Ausprägungen:
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den Geschichtenerzähler:
Gerhard Schöne, Reinhard Mey, Manfred
Maurenbrecher, Klaus Hoffmann
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lyrische Vertonungen:
Hans-Eckardt Wenzel, Barbara Thalheim, Helmut Debus,
Herman van Veen, Christof Stählin
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Mundarten-Sänger:
Knut Kiesewetter, Fiede Kay, Fredl Fesl
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gesellschaftskritische und
politische Sänger und Komponisten: Franz Josef
Degenhardt, Hannes Wader, Konstantin Wecker, Bettina Wegner, Dieter
Süverkrüp, Hans Söllner, Walter Moßmann, Hanns Dieter Hüsch, Rio Reiser
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Liederschreiber
humoristischer bis ironischer Themen: Rainald
Grebe, Georg Kreisler, Bodo Wartke, Ulrich Roski, Schobert und Black,
Funny van Dannen, Wiglaf Droste
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Popkünstler mit fließendem
Übergang zum Deutschrock: Stefan Stoppok, Udo
Lindenberg, Gerhard Gundermann
Typisch für Liedermacher ist
die gleichzeitige Zugehörigkeit zu mehreren dieser Kategorien. So singt
Reinhard Mey auch humorvolle sowie gesellschaftskritische Lieder.
Seit den 1990er Jahren hat
sich im deutschsprachigen Raum eine neue Form, das so genannte „Liedermaching“,
entwickelt. Die Vertreter dieser Gattung setzen sich textlich sowie
musikalisch deutlich vom klassischen Liedermacher ab.
Vertreter
hierfür : Joint Venture, Mike Godyla und die Monsters of Liedermaching
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